Alljährlich findet in Benediktbeuern auch eine Leonhardifahrt mit Segnung der Pferde statt, und zwar immer am nächstliegenden Sonntag vor oder nach dem 6. November, dem Todestag des hl. Leonhard. Auch in der Basilika befindet sich eine Kapelle zu Ehren des Heiligen.
Abt Placidus Mayr (1761-89) ließ die barocke Leonhardisäule als Wallfahrtsziel errichten. Sie ist eines der bedeutendsten Leonhardidenkmäler im bayerischen Oberland und hat in ihrem Aufbau die Münchener Mariensäule zum Vorbild. Der einheimische Steinmetz Johann Georg Guggemos arbeitete sie aus Schlehdorfer Rotmarmor.
Der hl. Leonhard stammte der Überlieferung nach aus einem fränkischen Adelsgeschlecht und lebte am Hofe Klodwigs I. Durch den hl. Remigius wurde er mit dem christlichen Glauben bekannt und lies sich taufen. Nach seiner Priesterweihe besuchte er mit Erlaubnis des Königs die Gefangenen des Landes, predigte ihnen das Evangelium Jesu Christi und erwirkte vielen die Befreiung aus der Gefangenschaft.
Um dem höfischen Leben zu entfliehen, schloss sich Leonhard zuerst der Mönchsgemeinschaft von Micy an, verließ diese aber wieder, um in der Einsamkeit des Waldes ungestörter Gott im Gebet und in der Entsagung zu dienen. Seine Heiligkeit und Wunderkraft veranlassten viele Menschen, seine Hilfe für Haus und Stall zu erbitten. Da sich zahlreiche Schüler um St. Leonhard sammelten, gründete er ein Kloster, das heute unter dem Namen „ St. Leonhard de Noblac „ (bei Limoges) bekannt ist.
Der hl. Leonhard starb wahrscheinlich am 6. November 559. Er gilt als Patron der Gefangenen und der Stalltiere.
Text: aus dem Kurzführer von P. Leo Weber SDB